Berlin, 4. Dezember 2024 – Im Deutschen Bundestag fand die Wasserkonferenz zum Thema „Hochwasser 2024 und aktuelle Fragen des Wasserressourcenmanagements in Kasachstan“ statt, die von der Deutsch-Kasachischen Gesellschaft gemeinsam mit deutschen Abgeordneten und mit Unterstützung der Botschaft von Kasachstan in Deutschland organisiert wurde.
Die Veranstaltung umfasste zwei Podiumsdiskussionen über Hochwasserprävention, internationale Zusammenarbeit im Bereich des Katastrophen- und Hochwasserschutzes, die kasachisch-deutsche Zusammenarbeit bei der Schaffung eines wirksamen Systems zum Schutz der Bevölkerung vor Katastrophen und Überschwemmungen sowie die Zusammenarbeit zwischen den Ländern in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Ausbildung von qualifiziertem Wasserpersonal.
Der Botschafter Kasachstans in Deutschland, Nurlan Onzhanov, wies in seiner Begrüßungsrede darauf hin, dass es dank der Konsolidierung der gesamten Gesellschaft und der freiwilligen Unterstützung ausländischer Partner, auch aus Deutschland, in kürzester Zeit möglich war, die betroffenen Siedlungen vollständig wiederherzustellen und den von den katastrophalen Folgen der Wasserkatastrophe Betroffenen Hilfe zu leisten. „Das neue kasachische Wassergesetzbuch wurde unter Berücksichtigung der Anpassung an den Klimawandel und des Umweltschutzes entwickelt und berücksichtigt auch die Fragen der Erhaltung des Wasser- und Ressourcenpotenzials Kasachstans, der Stärkung der Rolle der Gesellschaft in der Wasserwirtschaft und der Digitalisierung“, betonte der kasachische Diplomat.
Der deutsche Abgeordnete Manfred Grund begrüßte die Teilnehmer der Konferenz und würdigte die demokratischen Veränderungen in Kasachstan, darunter das neue Wassergesetzbuch des Landes, das in erster Lesung von den Majilis des Parlaments verabschiedet wurde. „Dieser Schritt definiert einen neuen Vektor für das Ressourcenmanagement des Landes“, so der deutsche Abgeordnete.
Der Vizeminister für Wasserressourcen und Bewässerung von Kasachstan Aslan Abdraimov sprach ausführlich über die umfangreichen Maßnahmen der Regierung zur Bewirtschaftung der Stauseen und zur frühzeitigen Freigabe von Wasser, um die notwendigen Reserven für die Aufnahme von Schmelzwasser freizusetzen. „Durch die Verstärkung von Schutzbauten wie Dämmen und die Durchführung von Reparaturarbeiten an wichtigen Einrichtungen konnten Überschwemmungen von Siedlungen und wichtigen Infrastrukturen verhindert werden“, so der Vizeminister.
Der Vizeminister für Notfallsituationen, Batyrbek Abdyschew, ging seinerseits auf die Umsetzung umfassender Hochwasserschutzmaßnahmen im Rahmen nationaler und regionaler Programmdokumente ein.
Besonderer Dank galt der deutschen Seite für die Unterstützung im Bereich des Katastrophenschutzes und der Hochwasserprävention im Rahmen der verabschiedeten Gemeinsamen Absichtserklärung und des Memorandums über die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Notstandssituationen der Republik Kasachstan und dem Bundesministerium des Innern der Bundesrepublik Deutschland.
In der lebhaften Diskussion bekräftigten Experten aus Kasachstan und Deutschland, die auf den Wassersektor spezialisiert sind, ihr gegenseitiges Interesse an einer engen Zusammenarbeit in den Bereichen kommunale Infrastruktur, Regulierung des Wasserverbrauchs, Einsatz wirtschaftlicher Instrumente für die Wasserbewirtschaftung, u. a. durch Anreize zum Wassersparen, sowie in Bildung, Wissenschaft und Forschung.